Emotional Healing 180*300cm
Ich erinnere mich an den Moment, in dem es begann – als hätte jemand mein Inneres fallen lassen. Kein großer Knall, nur ein leises, bitteres Klingen, das nachhallte. Ich spürte, wie die Splitter in mir weiterlebten – wie kleine Scherben, die bei jeder Berührung schmerzten.
Es war, als würde ein unsichtbarer Regen auf mein Herz niedergehen – salzig, kalt und durchdringend. Die Worte, die mich trafen, waren wie Nadeln, fein und präzise, sie ließen keine sichtbaren Wunden zurück, aber unter meiner Haut begannen sich Schatten zu sammeln.
Ich zog mich zurück – wie eine Blume, die sich in der Dämmerung langsam schließt. Mein Licht flackerte, mein Vertrauen welkte. Ich wurde still – nicht, weil ich nichts zu sagen hatte, sondern weil ich fürchtete, dass meine Stimme an rauen Mauern abprallen würde.
Doch etwas in mir blieb weich. Eine zarte Stelle, kaum sichtbar, wie ein junger Trieb im gefrorenen Boden. Ich begann zu lauschen – dem leisen Flüstern meiner Sehnsucht nach Frieden, nach Wärme.
Heilung fühlte sich an wie Morgentau auf verbrannter Erde – vorsichtig, tröpfchenweise, kam das Leben zurück. Es war kein lautes Ereignis. Kein Feuerwerk. Eher das leise, unaufhaltsame Wachstum eines Moospolsters über einem alten Riss.
Ich lernte, meine Narben zu zeigen, nicht zu verstecken. Sie wurden Linien in einer Landkarte, die mich zurück zu mir selbst führte. Ich begann, mir mit derselben Zärtlichkeit zu begegnen, die ich einst anderen schenkte.
Heute bin ich noch nicht ganz heil – aber ich blühe. Wie ein wilder Garten: ungezähmt, duftend, voller Ecken, aus denen plötzlich Leben wächst. Und manchmal, wenn ich in den Spiegel sehe, erkenne ich darin das sanfte Leuchten einer Seele, die einst zersplitterte – und sich nun in neuer Schönheit zusammensetzt.
Ich habe mich selbst geheilt. Nicht weil ich es wollte, sondern weil ich es musste.
Heilung fühlt sich nicht weich an.
Sie ist rau.
Sie kratzt und brennt.
Aber sie ist echt.
Ich bin nicht mehr unversehrt.
Ich bin mehr.
Ich bin die, die alles überlebt hat.
Emotional Healing" heißt mein neues Werk und genau davon handelt es.
Das Leben prägt uns, Menschen verändern uns, es geht ständig um Beziehungen, Liebe, Wut, Hass. Um Enttäuschungen, Depression, Angst, Krankheiten und Verletzungen, um seelische Tritte, um Kränkungen und mehr.
Innere Schmerzen, Menschen, die einen verletzen, manchmal bist es Du selbst, der dich in Stücke reißt, dein Innerstes nach außen stülpt, das Herz ausreißt. Man versucht zu heilen, die Wunden zu schließen, zu leben. Zu überleben, zu wachsen und wieder zu leben.
Was bleibt zurück? Die Narben, oft unsichtbar, die Wunden, die aufbrechen, wenn es mal wieder soweit ist. Das Offensichtliche. Wir flicken uns zusammen, manchmal braucht es Hilfe von Außen. Und man schützt sich, läßt sich ein Schutzschild wachsen, mit Dornen. Zugleich hofft man wieder, öffnet sich, macht sich verletzlich. Trotz alledem. Vielleicht gibt es jemanden, der das zu schätzen weiß. Der bedingungslos liebt. So wie man ist. Liebe dich und dein Innerstes.
Neue Wege gehen, wachsen und werden....
Passend zum Thema Depressionen, Angst, Wut habe ich mehrere Texte ausgesucht:
Der 7. Sinn
Was ist eine Welt ohne Worte?
Es ist die Welt eines Taubstummen,
ein reges Leben,
nur aus Gesten und Blicken aufgebaute Welt.
Was ist eine Welt ohne Farben?
Es ist die Welt eines Blinden,
ein buntes Treiben,
nur aus Tasten und Hören erfüllte Welt.
Was ist eine Welt ohne Berührungen?
Es ist eine Welt ohne Fingerspitzengefühl,
die nur aus Riechen und Schmecken besteht.
Was ist eine Welt ohne Geschmack?
Es ist eine Welt ohne Lieblingsgerüche,
ohne Parfüm und ohne Luft.
Was wäre eine Welt ohne Gefühle?
Es wäre eine Welt ohne Worte,
ohne Farben,
ohne Berührungen,
und ohne Düfte.
Es wäre eine Welt,
ein luftleerer Raum,
in dem nicht einmal Platz für unsere Träume wäre.
Der Garten Eden
Eine traurige alte Frau ruft mich zu sich
und erzählt mir, sie müsse sich vorbereiten
auf eine große Reise.
Denn sie hatte letzte Nacht geträumt,
einen wunderbaren Traum erlebt:
"Du spürst den Wind der Rotorenblätter
er bläst Dir in' s Gesicht,
raubt Dir den Atem
und nimmt Dir die Sicht.
Der Hubschrauber entführt Dich
zu dem Lebenselixier der Welt,
dem grünen Ozean,
zu den tropischen Regenwäldern von Brasilien.
Du siehst das große Grün vor Dir,
wirst Dir seiner unendlichen Weite bewusst.
Nun beginnt der Hubschrauber tiefer zu fliegen:
Dein Blickfeld beschränkt sich auf mehrere Bäume,
auf einzelne Bäume.
Schließlich nimmst Du jede Einzelheit eines einzigen Baumes wahr:
den Stamm, das Blattwerk, einfach alles!"
Die alte Dame unterbricht ihre wunderbare Erzählung,
reißt mich aus meinen Vorstellungen und fragt mich:
"Aber weißt Du, was seltsam ist?
Als der Hubschrauber so tief flog,
dass ich jedes einzelne Blatt sehen konnte,
bemerkte ich, dass jedes Blatt eine Struktur hatte.
Bei noch genauerem hinsehen stellte ich fest,
dass jedes Blatt beschrieben war!"
Und plötzlich wird mir bewusst,
dass diese Frau einen Symboltraum hatte:
jedes beschriebene Blatt stellt eine Menschenseele dar,
so einzigartig unter den Millionen von Blättern.
Und jeder Baum stellt eine Generation dar.
Ich mache eine bestürzende Entdeckung:
diese alte Frau wird nicht nach Brasilien reisen,
sondern in den Garten Eden,
um ein neues Blatt entstehen zu lassen
an den Lebensbäumen der Welt.
Gefrorener Atem
Der Schleier des Vergessens legt sich über meine Augen;
wieder wird mir bewusst, dass Deine Sätze nur Polemik waren.
Unheilschwanger denke ich an diese Thematik meines gebrochenen Vertrauens
und meiner gestorbenen Liebe zurück.
Jedes Wort wird wieder lebendig,
das Bild Deiner zärtlichen Umarmung
der schaumgeborenen Aphrodite taucht auf.
Und ich wache aus meiner Träumerei auf und bemerke,
dass mir fröstelt bei Deinem Anblick - der gefrorene Atem
eines Mädchens in eiskalter Nacht.
Ich bin dieses Liebesleben müde
und das Kostüm der Müdigkeit legt sich auf meine Seele wie ein bleierner Mantel,
der Regen bildet eine schwermütige Begleitmusik
zu meiner trostlosen Stimmung.
Nun weiß ich, dass dies' wieder einmal
der letzte Tag im Garten Eden ist,
denn Du hast mich schon wieder betrogen.
Aber Du spieltest das Wurfringspiel mit einer höheren Weisheit.
Obwohl mein Paradies zerstört worden ist von Dir
und mit ihm auch mein Gott und meine Elfen,
werde ich Dir bewusst machen,
dass auch engelsgesichtige Wesen
dem Teufel Konkurrenz machen können.
Gottes Frucht
Zwischen Dir und mir ist nur noch die Hölle,
Zentimeter entfernt.
Das Lächeln hinter Deinen Augen
tanzt im Mondenschein
im Rhythmus mit den Kinderschreien in der Nacht.
Liebe ist eine stille Wissenschaft,
sie ist der Beginn der Menschheit,
von Gottes Hand gezeichnet.
Sie ist so stark und sanft,
schau, Gottes Bote,
kleiner Engel, was hast Du gemacht?
Du bist das Geschenk des Himmels,
diese süße, faulende Frucht,
bringst Liebe zu uns
und somit auch Krieg und Hass;
das Einzige, was uns Menschen noch wachrüttelt
aus dem Traum ohne Leben,
dem Leben ohne Träume:
Willkommen in dieser perfekten Welt!
Es herrscht eine Revolution in meinem Herzen:
Ich liebe eine Welt voller Hoffnung und Freude,
aber woher soll ich wissen, dass eines Tages Friede kommt
und die Sonne auch Morgen noch scheint?
Ist es überhaupt noch möglich,
zu leben mit einem gebrochenen Herzen?
Ich war blind und verrückt,
vielleicht naiv und kindhaft,
aber mein gebrochenes Herz schlagt nicht mehr für Dich,
denn Deines ist der einsamste Platz der Welt.
Du hast meine Gedanken gestohlen,
meine Gefühle betäubt.
Ich fühle mich leer und alt.
aber auch weise und reif.
Mein Herz weint vor Schmerz,
und die Tränen fließen über meine Seele
und schließen die Risse meines Selbstbewusstseins.
Ich beginne zu verstehen,
dass ich nochmal lieben kann,
denn ich habe mich selbst gefunden:
ich bin nicht zu sehr stolz, um stark zu sein
und ich habe keine Angst davor, schwach zu werden.
Ich schaue in mein Herz und finde Liebe und Gott
und diese göttliche Unschuld:
Spiegelbild meiner Seele.
Im Rausch der Sinne
Flügelschlag samtener Federn
Perlmuttfarbenes, weißes Gold,
unnahbare Berührbare.
Seidener Glanz in Deinen Augen,
weicher Saum auf Deiner Haut.
Strahlender Schein Deines Seins
erscheinst Du mir
wie ein Engel - mit rauschenden Flügeln.
Deine Bestimmung ist es,
mich zum weiterleben zu zwingen:
obwohl ich keine Luft mehr habe zum atmen,
und meine verstrahlten Augen blind sind
von Deinem Antlitz.
Meine Ohren hören nur noch Dich
und diese Hände,
kaum zu glauben,
haben Dich berührt
und wollen nichts mehr anderes fühlen
als diesen Traum aus Wünschen und Sehnsüchten.
Kalter Rauch
Wenn ich Dich bitte, mir in die Augen zu sehen,
stoße ich auf Blindheit.
Du hast kein Fingerspitzengefühl
in Deinen kalten, toten Händen.
Deine Gedanken sind träge geworden,
schal und abgestanden auch Dein Geruch.
Wie die Zigarette danach,
kalter Rauch.
Das Feuer in mir zu bändigen bist Du nicht fähig,
weil Du längst schon ausgelöscht, was einmal brannte.
Deine Meinungen zu Deinen Mitmenschen
ist eine Belastung
und schürt tiefe Graben und Wunden
in die Seelen um Dich.
Und unser Liebesengel, der uns mit seinen Amorpfeilen getroffen
schwebt davon, weil er seine Pfeile verschossen
und seine Kraft verloren.
Alles nur heiße Luft,
in der man nicht leben kann.