Dies sind digitalisierte Collagen, erstellt aus einem von mir angefertigten analogen Werk
Ich möchte euch Collagen zeigen, die mich besonders zum Nachdenken gebracht hat:
wie wäre eine bunte Mischung Mensch? Jeder in unterschiedlichen Farben? Weiß mit Braun, Gelb mit Rot, Weiß mit Rot, Braun mit Gelb….
Gäbe es dann auch Rassismus? Wie würde dieser dann aussehen? Abhängig von der Augenfarbe? Von der Haarfarbe?
Was genau zeichnet einen Menschen aus? Wie kommt jemand zu dem Gedanken, dass seine Welt, seine Hautfarbe, seine Lebenssituation besser sei als Deine? Was bewegt Menschen dazu, sich über andere zu stellen und diese zu verurteilen? Zeige mir Deine Welt und ich entscheide, was Du bist? Zeige mir Dein Innerstes und ich sage Dir, wie gut Du bist.
Ein hübsches Aussehen gibt keine Auskunft über Dein Seelenleben – ein hässlicher Charakter zeigt sich erst, wenn man sieht, wie Du mit Menschen umgehst.
Mit meinen Werken zeige ich zuerst auf die Unterschiede hin: weiß und schwarz, Mann und Frau, zarte, verletzliche Fee und grober Stammeshäuptling mit einem Stock durch die Lippen, weich und hart. Glanz und Gloria treffen auf einfaches Leben. Superstar und Mann im Niemandsland, edle Robe gegen einfachste Bekleidung.
Aber letztendlich ist es doch so, dass nicht die Gegensätze zählen, sondern das Miteinander, einfach das, was uns verbindet: eine selbstbewusste, sanfte nordische Frau muss auch willensstark sein und Durchsetzungsvermögen haben. Ein rabiat erscheinender Mann ist auch ein liebesvoller Familienvater mit Sorgen und Wünschen. Marylin Monroe ist und war für viele ein Idol – ist es bei einem Stammesoberhaupt nicht ähnlich? Der Star sowie der Häuptling trägt seine beste Kleidung, trägt Verantwortung und steht im Rampenlicht. Oft müssen das eigene Ich hintenanstehen vor der angenommenen Aufgabe. Man denkt, jemandem mit einem schönen Kleid und tollem Aussehen würde nie etwas schlechtes wie Drogen, (sexuelle) Misshandlungen und Missachtung geschehen. Leider hat es im Falle Marylin Monroe anders ausgesehen. Die Unschuld, abgebildet auf der rechten Seite in Form eines verängstigten, kleinen Kindes, unterstütz hier meine Behauptungen und Gedanken.
Und wir alle wünschen uns – ungeachtet der Religion, der Hautfarbe, des Alters, wen wir lieben, der körperlichen Unversehrtheit, des Geschlechts und wo wir leben - eine sorgenfreie Welt, in der wir geliebt werden und wir uns selbstbestimmt entfalten können.
Der erste Eindruck trügt oft und dahinter liegende Geschichten werden erst erzählt, wenn man ihnen die Chance gibt, gehört zu werden. Deshalb sollten wir auch immer genau hinsehen und unvoreingenommen den Mitmenschen begegnen.
Und wenn ihr meine persönlichen Gedanken zu diesem Werk lesen möchtet:
Ein Gedicht, das tief aus meinem Herzen kommt und mein Innerstes widerspiegelt:
Ich wäre so gerne ein Mensch... Carmen Monika Schlund
Hat Dir niemand beigebracht,
dass alle Menschen gleich sind?
Hast Du nicht gelernt,
andere Menschen und Tiere zu respektieren?
Warum machst Du Unterschiede
in Hautfarbe oder Religion?
Denkst Du, Probleme sind zu lösen
mit Abschiebung und Krieg,
mit Auslöschung und Verachtung?
Weißt Du nicht, dass man zuerst
über sich nachdenkt
und bei sich die Schuld sucht,
bevor man sie auf andere schiebt?
Aber - warum frage ich Dich?
Du hast keinen Mund zum Reden,
sondern um laut Parolen rauszuschreien.
Du hast keine Augen zum Sehen,
sondern um den nächsten Konflikt zu suchen.
Du hast keine Hände zum Trösten und Streicheln,
sondern um zu schlagen
und mit dem Finger auf andere zu zeigen.
Du hast keine Füße, um damit im Leben zu stehen,
sondern um Wache zu halten und zu treten.
Du hast kein Gehirn um zu denken,
weil Du nicht weißt, was denken heißt.
Und keiner hat es Dir beigebracht.
Warum Dich also Mensch nennen?
Dinge, die nicht denken oder fühlen können,
sind keine Lebewesen.
Und das zeichnet Dich aus.
Farbe deiner Gefühle Carmen Monika Schlund
Welche Farbe hat Hass
Fühlst du bunt
Antwortest du braun
Hast du Gefühle
Findest keine worte
Zeige mir den Unterschied
Den Unterschied, der dich besser sein lässt
Besser als andere
Andere Religionen, Hautfarben oder Liebenden
Lebst du die Liebe
Liebst du das Leben
Oder hasst du dich
Und deine Existenz
Verbindest du Hass
Mit Hautfarbe und Religion
Mit Liebe und Gefühl
Mir scheint dein Leben grau
Wie dein Gefühl, das ich zu suchen vermag
Und doch nicht finde
In einem öden, leeren, lieblosen Raum
Dein Innerstes genannt
Tief in dir vermisst du die Liebe
Die du nie erhalten
Verweigert von deiner Mutter, deinen Eltern
Auf die du so stolz
Stolz auf die Nation
Die dir jede Chance gegen
Die du nicht genutzt
Weil niemals gekonnt
Verweigert, da schwach
Und du nennst das Vaterlandsliebe
Was soll ein Land mit Jüngern
Die nichts kennen als Hass
Den nächsten verkaufen
Für ein Stück Brot, eine Schale Suppe
Kalt und ranzig
Wie dein Inneres
Grau und Braun
Suchst du noch nach Liebe in deinem Leben
So sei dir gewiss
Was du deinen Nächsten
So dir selbst
Kein Gramm für die liebe
Kein Cent für das Leben
Kein Gefühl für Menschen
Keine Regung für dich.
Auszug eines Artikels über meine Collagen
.....Jegliche Suche in der Realität würde überflüssig werden. Und man könnte die Voreinstellungen so programmieren, dass vollkommene Deckung aller Bedürfnisse am Ende steht. Muss ein solches Wesen über Gefühle verfügen? – Wohl kaum. – Aber was bleibt, wenn keine Gefühle mehr mitschwingen sollen?
...Carmen-Monika-Schlund gefunden. - Eine Künstlerin, die sich in einer digitalisierten Collage mit der Frage nach Menschlichkeit ohne Einteilung in Kategorien beschäftigt.
Lange kann man vor der Collage verweilen und wird mitgerissen in einen Diskurs, der durch die Zeit führt, mit allen Forschungen, allen Ideen, die Menschen zur menschlichen Modifikation und Selbstoptimierung, bis hin zu Selbstautomation und der Idee der eigenen Duplizierung, Erschaffung eines robotischen Duplikats, das nicht mehr nur spirituell aus sich selbst hinaustretend, sondern tatsächlich in real als Lebensduplikat erschaffen wird. Vielleicht in Mehrzahl, um vieles gleichzeitig abarbeiten zu können, was an Aufgabenstellungen alltäglich existiert. Vielleicht hat man schon von Hiroshi Ishiguro gehört und weiß um den Stand der Forschung, wie weit man bei all den Bemühungen der Verdopplung bzw. der Klonung oder digitalen Metamorphose schon ist. Die einen denken dabei vielleicht an die Erfüllung beruflicher Anforderungen, die in ihrer Masse im internationalen Wettbewerb kaum noch zu bewältigen sind,… andere wiederum denken dabei vielleicht an ein Duplikat, das ertragen kann, was von ihm an körperlichen Qualen abverlangt wird, um im internationalen Wettbewerb, bzw. würdigen Menschsein nicht abgehängt, bzw. aussortiert zu werden. - Sei es in Medizin, in Forschung, oder auch in sexueller Hinsicht.
Die Collage „white meets black“ hat ähnlich nachhaltigen Eindruck hinterlassen, wie die international anerkannten Fotoarbeiten von Zanele Muholi. Der Blick des Hybridwesens in Monika Schlunds Arbeit lässt einen nicht mehr los, hat man sich erst einmal auf ihn eingelassen. Bitterkeit, Traurigkeit, Schärfe und Anklage sprechen aus Augen, die vielleicht eigentlich keine Gefühle zeigen sollten.
Es ist nur Gedanke, der im Kontext des vorangegangen Inhalts kommt, aber das Fördergebiet Digitale Drucke führt unweigerlich zur Fragestellung nach dem Internet der Dinge, der Möglichkeiten des 3-DScans und der Druckbarkeit und Reproduzierbarkeit von Materie, als auch organischer Wesen. Im Magazin Art-Profil, das man auf der ARTe Wiesbaden erworben hat, hat sich Josef Dreisörner dem Thema Entwicklung von Sex-Robotern gewidmet. Das interaktive Projekt „AI-Robot – Artificial Intelligence“ spielt er in seiner Photographic Art Serie mit ästhetischen Möglichkeiten. Die wachsende Nachfrage nach den Puppen und Spielzeugen, nicht zuletzt gefördert durch das ständig wachsende Angebot an pornografischem Material im Netz ist ein sensibles Thema, dem sich nur wenige nähern. Wohl auch nähern solllten, denn es weckt Sehnsüchte und Ängste und fördert Begehrlichkeiten, die sich vielleicht bis hin zu zu krankhaftem Verlangen steigern können...
Danke Christina Labontè-Steinmann und Simone Labontè
English:
These are digitized collages created from an analog work I created.
I'd like to show you collages that particularly got me thinking:
What would a diverse mix of people be like? Everyone in different colors? White with brown, yellow with red, white with red, brown with yellow...
Would racism also exist then? What would it look like? Dependent on eye color? On hair color?
What exactly characterizes a person? How does someone come to think that their world, their skin color, their life situation is better than yours? What motivates people to place themselves above others and judge them? Show me your world, and I'll decide what you are? Show me your inner self, and I'll tell you how good you are.
A pretty appearance doesn't reveal anything about your inner life – an ugly character only becomes apparent when people see how you treat people.
With my works, I first point out the differences: white and black, man and woman, delicate, vulnerable fairy and rough tribal chief with a stick through his lips, soft and hard. Glamour and glory meet simple life. Superstar and man in no man's land, noble robe versus the simplest clothing.
But ultimately, it's not the opposites that count, but the togetherness, simply what unites us: a self-confident, gentle Nordic woman must also be strong-willed and assertive. A seemingly aggressive man is also a loving family man with worries and desires. Marylin Monroe is and was an idol for many – isn't it similar for a tribal chief? The star, as well as the chief, wears his best clothes, bears responsibility, and is in the spotlight. Often, one's own self must take a back seat to the task at hand. One thinks that something bad like drugs, (sexual) abuse, and disrespect would never happen to someone with a beautiful dress and great looks. Unfortunately, things were different in the case of Marylin Monroe. The innocence depicted on the right in the form of a frightened little child supports my assertions and thoughts.
And we all – regardless of religion, skin color, age, who we love, physical integrity, gender, and where we live – wish for a carefree world in which we are loved and can develop independently.
First impressions are often deceptive, and underlying stories are only revealed when they are given a chance to be heard. That's why we should always look closely and approach our fellow human beings with an open mind.
And if you would like to read my personal thoughts on this work:
A poem that comes from deep within my heart and reflects my innermost being:
I would love to be human... Carmen Monika Schlund
Nobody taught you
that all people are equal?
Haven't you learned
to respect other people and animals?
Why do you make differences?
in skin color or religion?
Do you think problems need to be solved?
with deportation and war,
with obliteration and contempt?
Don't you know that one first
thinks about himself
and looks for blame in himself,
before you blame it on others?
But - why am I asking you?
You don't have a mouth to talk,
but to shout slogans loudly.
You have no eyes to see,
but to look for the next conflict.
You have no hands to comfort and caress,
but to hit
and pointing fingers at others.
You don't have feet to stand on in life,
but to keep watch and tread.
You don't have a brain to think,
because you don't know what thinking means.
And no one taught you.
So why call yourself human?
Things that can't think or feel
are not living beings.
And that’s what sets you apart.
Color of your feelings Carmen Monika Schlund
What color is hate?
Do you feel colorful?
You replied brown
Do you have feelings?
Can't find any words
Show me the difference
The difference that makes you better
Better than others
Different religions, skin colors or lovers
Do you live love?
Do you love life
Or do you hate yourself
And your existence
Do you associate hate
With skin color and religion
With love and feeling
Your life seems gray to me
Like your feeling that I can search for
And yet I can't find it
In a desolate, empty, loveless room
Called your inner self
Deep inside you miss love
Which you never received
Denied by your mother, your parents
That you are so proud of
Pride in the nation
Which gives you every chance
Which you didn't use
Because never could
Refused because it is weak
And you call that patriotism
What's the point of a country with disciples?
Who know nothing but hate
Sell the next one
For a piece of bread, a bowl of soup
Cold and rancid
Like your insides
Gray and brown
Are you still looking for love in your life?
So be assured
What you do to your neighbors
So yourself
Not an ounce for love
Not a cent for life
No feeling for people
No emotion for you.
Excerpt from an article about my collages
.....Any search in reality would become superfluous. And the default settings could be programmed in such a way that all needs are completely met in the end. Does such a being have to have feelings? - Hardly. - But what remains if feelings are no longer to resonate?
...Carmen-Monika-Schlund. - An artist who, in a digitalized collage, deals with the question of humanity without categorizing it.
You can linger in front of the collage for a long time and be swept away in a discourse that takes you through time, with all the research, all the ideas that people have for human modification and self-optimization, right up to self-automation and the idea of self-duplication, the creation of a robotic duplicate that no longer just spiritually emerges from itself, but is actually created in reality as a life duplicate. Perhaps in plural, in order to be able to work on many of the everyday tasks at the same time. Perhaps you have already heard of Hiroshi Ishiguro and know about the state of research, how far we have already come with all the efforts of duplication, cloning or digital metamorphosis. Some may think of fulfilling professional requirements, the sheer volume of which is almost impossible to manage in international competition,… others may think of a duplicate that can endure the physical torture demanded of it in order not to be left behind or eliminated in international competition or in dignified human existence. - Be it in medicine, research or even in sexual terms.
The collage "white meets black" has left a similarly lasting impression as the internationally recognized photographic works of Zanele Muholi. The look of the hybrid creature in Monika Schlund's work is hard to put down once you have let it go. Bitterness, sadness, sharpness and accusation speak from eyes that perhaps shouldn't actually show any feelings.
It is only a thought that comes in the context of the previous content, but the funding area of digital prints inevitably leads to questions about the Internet of Things, the possibilities of 3D scanning and the printability and reproducibility of matter as well as organic beings. In the Art-Profil magazine, which was purchased at ARTe Wiesbaden, Josef Dreisörner has devoted himself to the topic of the development of sex robots. In his Photographic Art series, he plays with aesthetic possibilities in the interactive project "AI-Robot - Artificial Intelligence". The growing demand for dolls and toys, not least encouraged by the constantly growing supply of pornographic material on the Internet, is a sensitive topic that only a few people approach. Or they should, because it awakens longings and fears and promotes desires that can perhaps escalate to pathological desires...
Thank you Christina Labontè-Steinmann and Simone Labontè
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